Befragung bei Reiss Büromöbel Bad Liebenwerda/Lausitz

Beschäftigte sind mit dem Tarifabschluss in der Holz- und Kunststoff-verarbeitenden Industrie weitgehend zufrieden

18.04.2024 | Wie beurteilen die Beschäftigten den kürzlich vereinbarten Tarifabschluss in der Holz- und Kunststoff-verarbeitenden Industrie in Berlin-Brandenburg? Sind sie zufrieden damit? In welchen Punkten sehen sie Verbesserungsbedarf? Das wollte die IG Metall Südbrandenburg von der Belegschaft bei Reiss Büromöbel in Bad Liebenwerda genauer wissen und lud die Kolleginnen und Kollegen am 18. April in der Stunde vor und nach dem Schichtwechsel zwischen 13 und 15 Uhr im neuen Werk 2 im Ortsteil Lausitz zu einer „Info-Wurst“ vor dem Werkparkplatz ein.

Viele Kolleginnen und Kollegen bei Reiss Büromöbel diskutierten vor Werk 2 im Ortsteil Bad Liebenwerda/Lausitz angeregt mit Paul Rothe von der IG Metall Südbrandenburg über den aktuellen Tarifabschluss. - Fotos: Volker Wartmann

Paul Rothe erläutert den Kolleginnen und Kollegen die wesentlichen Punkte des aktuellen Tarifvertrags.

Der Einladung zur "Info-Wurst" der IG Metall Südbrandenburg folgten zahlreiche Beschäftigte.

Paul Rothe (Mitte) im Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden Jochen Pietzsch (links) und Betriebsrat Christian Mlasowsky (rechts).

Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen befürworten einen festen Sockelbetrag für alle Beschäftigten bei der nächsten Entgelterhöhung.

Der Betriebsratsvorsitzende Jochen Pietzsch, IG Metall-Gewerkschaftssekretär Paul Rothe, Betriebsrat Matthias Schnabel und Betriebsrätin Schirin Klobuch (von links) freuen sich über die rege Teilnahme ihrer Kolleginnen und Kollegen an der "Info-Wurst"-Aktion.

Bereits um 13 Uhr war am "Info-Wurst-Stand" der IG Metall Südbrandenburg einiges los.

Das Interesse an diesem Austausch mit der IG Metall war groß. Der Großteil der rund 70 Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter legte am Wurststand eine längere Informations- und Diskussionspause ein.

Zu Beginn erörterte Gewerkschaftssekretär Paul Rothe von der IG Metall Südbrandenburg den Teilnehmenden in Kürze die Details des aktuellen Tarifabschlusses. Der Tenor in der Belegschaft war recht einhellig: Die meisten Anwesenden sagten, dass sie mit dem Tarifabschluss „zufrieden“ sind, „auch wenn es natürlich immer noch mehr sein könnte“.

„Die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 2300 Euro, die wir bis Ende 2024 in zwei Schritten ausgezahlt bekommen, hilft uns schon weiter“, sagten mehrere Kollegen. „Und auch die sechs Prozent mehr Geld, die es ab Anfang 2025 geben wird, werden wir schon merken“, ergänzte ein weiterer.

Nicht wenige Anwesende monierten jedoch die prozentual gleiche Erhöhung für alle Entgeltgruppen: Dadurch werde der Abstand zwischen den unteren und den oberen Entgeltgruppen auf Dauer immer größer. Zahlreiche Teilnehmende plädierten daher dafür, dass die IG Metall in zukünftigen Tarifrunden einen festen Sockelbetrag für alle Beschäftigten plus eine prozentuale Lohnerhöhung fordern solle, um den Abstand zwischen den niedrigen und höheren Entgeltgruppen perspektivisch zu verringern.

Einige Kollegen wünschten sich mehr „Zeitsouveränität“, um flexibler auf familiäre Bedürfnisse reagieren zu können.

„Die Kolleginnen und Kollegen hier in Liebenwerda werden jetzt sicherlich gespannt verfolgen, wie die Verhandlungen um die Ausgestaltung des Manteltarifvertrags im Herbst verlaufen werden“, sagte Paul Rothe. „In diesen Verhandlungen steht auch eine Diskussion über die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf der Agenda.“

Am Donnerstag, den 25. April, wird vor dem Reiss Büromöbel-Stammwerk in Bad Lieberwerda (Südring 6) zwischen 13 und 15 Uhr zum Schichtwechsel eine weitere Diskussionsrunde über den aktuellen Tarifabschluss in der Holz- und Kunststoff-verarbeitenden Industrie in Berlin-Brandenburg stattfinden. Dann lädt die IG Metall Südbrandenburg auch die Beschäftigten an diesem Standort zu einer „Info-Wurst“ vor dem Werk ein.

 

Von: vw

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